Diese Lanze wurde aus sehr seltenem Schwarzstein gefertigt. Ihre Geschwindigkeit ist unübertroffen und sie kann selbst den Wind durchbohren.
Komplett aus Schwarzstein gefertigt ist der Schaft mit rotem Kristall dekoriert.
Im Mondlicht ist in seinem Inneren ein wirbelndes, blutrotes Leuchten erkennbar.
Der berühmte Handwerker Han Wu aus Liyue hatte bereits einen Sohn aus erster Ehe, den er auf den Namen Han Ce taufte, Han für die Kälte und Ce für strategisches Denken. Er hoffte, dass er eines Tages genau wie er selbst ein geschickter und kluger Handwerker werden würde, um so, wenn es soweit wäre, das Geschäft zu übernehmen.
Aber Han Ce hatte andere Ambitionen. Während seines Studiums verbrachte er seine Unterrichtszeit mit dem Lesen von Kampfkunstromanen, während er in seiner Freizeit die Kunst der Stangenwaffe in den Bergen übte. Er war besessen von dem Wunsch, ein kämpfender Vagabund zu werden und mit seiner Waffe als Schutz durch die Welt zu streifen.
Als er das Land nach Aerosiderit absuchte, war er nicht auf der Suche nach dem seltenen Erz selbst, sondern nach dem Nervenkitzel des Abenteuers. Als er die höchsten Gipfel erklomm, um mit den Adepten zu sprechen, wollte er nicht das Wissen der Weisen sammeln, sondern die Geschichten über seine Reisen.
Han Ce scherte sich wenig um die Flammen des Brennofens und die Arbeit des Waffenschmiedens. Sein Vater schimpfte mit ihm, jedoch ohne Erfolg. Schließlich verließ Han Ce eines Tages seine Heimat, ohne sich von seinem Vater zu verabschieden.
In seinen späteren Jahren war Han Wu in ein Minenunglück verwickelt, das seinen Charakter grundlegend veränderte. Han Ce erfuhr von dem Unfall und reiste die Nacht hindurch, um nach Hause zu seinem Vater zu kommen.
Wenn er zuvor hitzköpfig und nie um eine Antwort verlegen war, so war er jetzt still und ruhig. Er hatte keinerlei Feindseligkeit mehr seinem Sohn gegenüber, nur weil dieser zögerte, die Schmiede zu übernehmen.
Schließlich kamen sich Vater und Sohn zum ersten Mal in ihrem Leben näher. Han Ce schämte sich ob seines früheren Verhaltens, aber er wusste nicht, wie er es wieder gutmachen sollte.
Einige Jahre später tat Han Wu seinen letzten Atemzug. Damit endete das Leben des Handwerksmeisters einer ganzen Generation. Nach dem Willen seines Vaters holte Han Ce das Waffenregister mit den Entwürfen aus seinem Arbeitszimmer. Es war die sagenumwobene „Prototyp“-Reihe.
Das Archiv wurde in einer Holztruhe versiegelt, zusammen mit einem Brief an Han Ce.
„An meinen lieben Sohn Han Ce: Die Welt ist groß und voller Wunder. Wo immer dich deine Reise auch hinführt, mögest du immer das Wunder in allem sehen.“
Die Pläne waren mit handschriftlichen Kommentaren seines Vaters versehen. Han Ce war über den Anblick erfreut und las sie die ganze Nacht hindurch.
Als Han Ce bei Tagesanbruch aus dem Arbeitszimmer trat, sah er voller Verwunderung, wie ein Meteorit vom Himmel fiel. Er schlug direkt vor dem Haus der Familie ein und landete in perfekt senkrechter Position.
Unzählige Gefühle vermischten sich in Han Ces Herz. Tränen der Freude und Sorge strömten über sein Gesicht, als er rief, „Der Himmel hat gesprochen!“
Han Ce nahm den pechschwarzen Aerosiderit und fügte ihn dem in der Schmiede verbliebenen Schwarzstein hinzu. Er folgte den Entwürfen seines verstorbenen Vaters auf das Genauste und fertigte eine spitz zulaufende Stange mit einer scharfen Klinge darauf, die wie Eis schimmerte, und einem Körper, der hart wie Beton war.
Han Ce hätte mit seiner treuen Waffe die Welt bereisen können, aber er entschied sich dagegen. Denn er schwor an jenem Tag, dass die Flammen des Ofens nie wieder ausgehen würden und die Waffenschmiede nie wieder stillstehen würde.