Figurendetails
Liyue ist ein Hafen, der viel Wert auf Verträge und Handel legt, und auch ein Ort des Reichtums.
Händler aus aller Welt sind hier aktiv und tragen zu der Prosperität von Liyue bei, bringen aber auch unzählige Auseinandersetzungen mit sich. Der „Tianquan“ Ningguang hat dafür ausführliche Gesetze sowie Regelungen erlassen. Jedoch fehlt es vielen einfach an Geduld, die dicken Wälzer über die Gesetze durchzulesen.
Daher sind „Rechtsberater“ besonders gefragt. Sie kennen sich mit den Gesetzen in Liyue aus und arbeiten als Vertreter für ihre Klientel in Streitigkeiten.
Yanfei ist die bekannteste unter allen Rechtsberatern.
Sie schafft es immer, den größtmöglichen Profit für ihre Klientel aus den Auseinandersetzungen zu schlagen, ohne die Gesetze zu brechen. Manche sagen sogar, sie sei einfach das Regelwerk von Liyue in menschlicher Gestalt.
Aber als eine der wenigen halben göttlichen Bestien, die mit Rex Lapis keinen Vertrag geschlossen haben, strebt Yanfei eher nach einem Leben voller Freiheit und Freude.
Die Tatsache, dass sie immer das Buch „Gesetze und Bestimmungen von Liyue“ dabeihat und als Rechtsberaterin tätig ist, hat sie so ausgelegt:
„Wer sich nicht von Regeln fesseln lässt, muss sich zuerst mit den Regeln auskennen.“
Figurenhintergrund 1
Als die beliebteste Rechtsberaterin in Liyue verlangt Yanfei auch den allerhöchsten Preis für ihre Leistungen.
Trotzdem sind ihre Beratungstermine unheimlich heiß begehrt. Die Handelsleute nehmen die hohen Vermittlungskosten immer als selbstverständlich an und haben aber dementsprechend sehr hohen Anspruch an die Vermittler.
„Geld ist nie ein Problem. Aber nur Yanfei kann die Sache sauber erledigen. Wir wollen, dass nur sie sich darum kümmert.“
Yanfei steht in der Gunst von vielen, nicht nur, weil sie blitzgescheit und sehr redegewandt ist, sondern auch, weil sie den Grundstein der Gesetze, nämlich die „Gerechtigkeit“, sehr wertschätzt.
Die Streitigkeiten unter ihrer Vermittlung sind meistens mit einem runden Erfolg abgelaufen. Mit ihrer Hilfe haben die Kaufleute meistens ihre Vorurteile gegeneinander beiseitegelegt.
Obwohl Yanfei keinen Vertrag geschlossen hat, leistet sie ihren Beitrag zu dem Frieden von Liyue.
Figurenhintergrund 2
Als Rechtsberaterin hat Yanfei auch Gebiete, in denen sie nicht besonders gut ist, z. B. „bürgerliche Streitigkeiten“ bezüglich Angeleinheiten der Liebe oder Familie.
Das sind, konkreter gesagt, Probleme in Bezug auf Scheidung und Aufteilung des Vermögens, Sorgerecht der Kinder, Elternunterhalt, Enterbung usw.
Man sagt immer, es fällt sogar dem gerechtesten Richter schwer, eine klare Linie zwischen Richtig und Falsch bei einem Familienzwist zu ziehen. Und für Yanfei ist es umso schwieriger. Weil sie in Liebe der Familie aufgewachsen ist, versteht sie es manchmal nur schwer, warum die Sachen bei anderen schiefgelaufen sind.
Manchmal glaubt sie, dass beide Seite Recht haben. Manchmal jedoch hält sie das Gegenteil für zutreffend. Falls es um Sorgerecht geht, ist sie einfach der festen Überzeugung, dass allerlei Vermittlungen, egal in welcher Form, bestimmt negativen Einfluss auf die Kinder ausüben. Auch wenn sie in diesem Fall die Vermittlung erfolgreich erledigt hat, fühlt sie sich ermattet.
„Ich hoffe herzlich, dass jeder den richtigen Partner finden kann. So kann eine Menge solcher Ärger erspart werden.“
Figurenhintergrund 3
Yanfei hat viele Freunde in Liyue. Das liegt daran, dass sie tolerant gegenüber allem ist.
Bei ihr gibt es überhaupt kein Tabuthema. Egal, ob du gesprächig oder redescheu bist, ist es dir immer angenehm, mit ihr zu plaudern.
Na klar, vorausgesetzt, dass du nicht versuchst, mit ihr zu debattieren oder sie mit deinem juristischen Wissen zu beeindrucken ... Dann geht sie in den Arbeitsmodus über und wird ein total anderer Mensch.
Darüber hinaus ist sie es gewohnt, ihre Worte übertrieben sorgfältig zu formulieren, weil sie sich schon seit Jahren mit Gesetzestexten beschäftigt. Wenn sie redet, versucht sie immer, allen möglichen Missverständnissen oder Lücken in ihren Worten vorzubeugen. Sobald sie bemerkt, dass es den anderen womöglich nervt, haut sie das Gesetzesbuch vor Ärger auf ihren Kopf.
Aber sofern sie weiterhin so viel Zeit wie bisher in dem Büchermeer der Gesetze verbringt, ist es fast unmöglich für sie, diese Angewohnheit abzulegen.
Figurenhintergrund 4
Wenn sie die Gesetze studiert, gewöhnt sie sich daran, immer nach den Ausgangspunkten von den Gesetzen zu suchen.
Und diese Gewohnheit überträgt sie auch auf ihre menschlichen Beziehungen. Sie überinterpretiert daher gerne die einfachen Sachen.
Ein Paradebeispiel: Ein Reisender hat Yanfei rein zufällig getroffen und sagte zu ihr, „Ich habe nicht gedacht, dass ich dich hier treffen würde.“
Das war eigentlich eine sehr übliche Höflichkeitsfloskel. Aber Yanfei hat sie völlig anders interpretiert.
„Ich habe nicht gedacht, dass ich dich hier treffen würde.“ Das heißt, dass er doch an das Treffen mit ihr „gedacht hat“. Und warum sagte er, dass er an das Treffen hier mit ihr „nicht gedacht hat“? Das kann nur eins bedeuten, nämlich, dass er schon eine „ungefähre Erwartung“ hatte, wo sie auftauchen könnte. Und deswegen entsprach das Treffen jetzt mit ihr nicht seiner Erwartung. Aber warum hatte er diese Erwartung? Könnte es sein, dass er sie heimlich im Auge behielt?
„Denkt dieser Reisende etwa ständig an mich?“
Gequält von diesem und jenem Gedanken warf sich Yanfei die ganze Nacht im Bett herum und konnte nicht einschlafen.
Figurenhintergrund 5
Der wertvollste Gegenstand für Yanfei ist die Balkenwaage, die sie von ihrem Vater geschenkt bekommen hat.
Die Waage soll wiederum ein Geschenk von Rex Lapis sein und die Werte von allem bemessen können. Yanfei benutzt normalerweise Mora als Gewichtsstücke, das heißt, sie misst die Werte der Gegenstände nach Mora ab.
Aber die Zeit vergeht im Fluge und so verändern sich auch die Werte von allen Gegenständen. Die Waage kann aber nicht die aktuelle, sondern nur die Werte zum Zeitpunkt der Geburt der Mora bestimmen. Die Veränderung der Werte danach muss Yanfei selbst aufgrund ihres Sachwissens berechnen.
Durch ständiges Messen nimmt Yanfei den Wandel von Liyue in den letzten Tausenden Jahren deutlich wahr. Viele normale Dinge vor Tausenden Jahren werden jetzt sehr kostbar, während viele andere seltene Schätze von zuvor heutzutage einfach banal und alltäglich werden.
Diese Waage erinnert Yanfei auch stets daran, dass vieles auf der Welt nicht nach materiellen Werten beurteilt werden kann.
Sie hat einmal versucht, den Wert von ihrem „Göttlichen Auge“ zu bemessen. Aber egal, wie viele Mora sie auf der anderen Schale gelegt hat, konnte die Waage das Gleichgewicht nicht erreichen.
Ihr riss langsam der Geduldsfaden. Schließlich legte sie das Manuskript des Gesetzesbuchs darauf, das sie immer dabeihatte. Als das Kästchen, mit dem schweren Buch darin auf die andere Waagschale gelegt wurde, erreichte die Waage das Gleichgewicht.
Codex Finalem
Der Kodex war der Speziellste unter allen von Yanfeis Büchersammlung.
Im Gegensatz zu den anderen immer langatmiger geschriebenen und dicker werdenden Gesetzbüchern ist dieser Kodex so dünn und so leicht, dass man es kaum glauben kann.
Wenn man ihn aufschlägt, sieht man schon, dass außer dem Vorwort nur die wenigen grundsätzlichen Rechtsprinzipien darauf geschrieben stehen.
In Yanfeis Augen ist das vielleicht das Ende von der Entwicklung der Gesetze. In der fernen Zukunft sind die Gesetze für alle so selbstverständlich, dass jeder mit Herz und Seele sie wertschätzt und dabei freundlich und bescheiden den anderen gegenüber und glücklich miteinander lebt. Das Gericht wird daher kaum besucht. Die hochgetürmten Gesetzesbücher liegen in irgendeiner vergessenen Ecke, vergilbt und verstaubt.
Obwohl es nach einer sehr weit weg entfernten Zukunft klingt, ist es für Yanfei, mit dem Blut der göttlichen Bestien in ihren Adern, nicht völlig unerreichbar.
„Aber wenn dieser Tag endlich ankommt, werde ich arbeitslos ...“
Was soll sie dann in dieser Zukunft beruflich machen?
Nachdem sie zufällig dem Rock ’n’ Roll von Xinyan zugesehen hatte, fühlte sich Yanfei sofort von dieser modischen Kunst angezogen.
Aber falls sie erst jetzt bei null anfängt, um dieses Instrument zu lernen, ist es für sie wieder zu schwierig.
Nach reichlichen Recherchen stellt sie fest, dass es sich auch als eine gute Alternative darstellt, als Rapperin zu arbeiten.
Yanfei kann die Gesetze von Liyue mit mehreren hunderttausend Wörtern innerhalb einer Stunde vollständig aufsagen. Also hat sie mindestens sehr gutes „Sprechtempo“.
Göttliches Auge
Yanfeis Vater ist eine göttliche Bestie, während ihre Mutter eine normale Kauffrau ist. Geboren in der friedlichen Zeit, hat Yanfei keinen Vertrag mit Rex Lapis geschlossen. Sie hat nur mit ihren Eltern abgemacht, dass sie ein „glückliches Leben führen“ sollte.
Sie ist die allerbeste Rechtsberaterin in Liyue und weiß natürlich, die Lücken der Gesetze auszunutzen. Sie tut das manchmal für sich selbst, manchmal um den anderen zu helfen.
Falls man sie unter die Lupe nimmt, merkt man sofort, dass sie nicht immer regelkonform handelt. Die Fesseln der Gesetze gefallen ihr ganz und gar nicht.
Aber ihr Streben nach Freiheit und Freude macht Liyue zu einem immer besseren Ort. Sie schlüpft durch Lücken in Gesetzen hindurch, tut aber zugleich nichts Böses.
Wenn der „Tianquan“ Ningguang die jährliche Bearbeitung und Vervollständigung der vorhandenen Gesetze ausführt, zieht sie normalerweise vor allem die Handlungen von Yanfei als Gegenbeispiele heran, als ob Yanfei schon die Qualitätskontrolleurin von Liyues Gesetzen wäre.
Yanfei verbessert in mancher Hinsicht tatsächlich allmählich das Regelwerk von Liyue ... Das ist nämlich der Grund, warum sie nie wegen des Ausnutzens der gesetzlichen Lücken bestraft wird.
Yanfei hat eine eiserne Regel, und zwar „ohne Regeln geht alles schief.“ Aber was sie anstrebt, ist wieder etwas anderes: „Man soll nach Belieben frei handeln.“
Die Adepten und Sterblichen schützen Liyue auf ihre eigene Art und Weise. So auch Yanfei. Sie hat ein Göttliches Auge, das gleichwertig wie die „Regeln“ ist, an die sie glaubt.