Eula ist Truppenführerin der „Freischärler“ des Ordo Favonius.
Aus Arbeitsgründen muss sie ständig draußen unter freiem Himmel den Monstern und dem Orden des Abgrunds hinterherjagen und kommt daher nur selten zurück nach Mondstadt.
Bekannt als „Gischtritterin“ beherrscht sie nicht nur erstklassige Schwertkunst, sondern auch exzellente Taktik und hat unerschütterlichen Mut. Großmeister Varka hat sie sehr hochgeschätzt und sie als eine ebenso ausgezeichnete Kämpferin wie den „Löwenzahnritter“ bezeichnet.
Dass sich die beiden Ritter zusammen dem Schutz von Mondstadt widmen, sollte eigentlich für alle ein unglaubliches Glück sein. Aber für viele gibt es einen Unterschied wie Tag und Nacht zwischen Jean und Eula.
Eula stammt von dem Lawrence-Klan, den berüchtigten Aristokraten. In ihren Adern fließt noch das gleiche Blut wie das von den Schindern und Tyrannen, die einstmals ganz Mondstadt mit ihrer Gewalt ausbeuteten und unterdrückten.
Aus diesem Grund wird Eula von vielen gehasst, weil sie glauben, dass Eula der dunklen Vergangenheit, der Rückständigkeit und Tyrannei von Mondstadt angehört.
Ihre Existenz an sich erinnert die Leute immer wieder an das dunkelste Kapitel in der Geschichte Mondstadts. Deswegen ist Eula bei den Leuten durchaus nicht beliebt.
Aber trotzdem hat Eula sich mit äußerster Entschlossenheit entschieden, dem Ritterorden beizutreten. Und schnell wurde sie bis zur Truppenführerin befördert.
Angesichts des Zweifels und Entsetzens von vielen behauptete sie, dass sie das alles aus reiner „Rache“ getan hätte. Ein so kühnes Selbstbekenntnis hat Angst bei vielen geschürt. Es gab sogar eine Zeit lang das Gerücht, dass Eula eine „Verräterin“ des Ritterordens sei.
Aber der stellvertretende Großmeister Jean sieht das anders. Sie ist sehr freundlich gegenüber Eula und sagt:
„Das ist nur ein unbestätigtes Gerücht. Die Leute kennen die wahre Gischtritterin noch nicht.“

Eula hat so viele Identitäten in sich vereint:
Ein Mitglied des Lawrence-Klans, ein Nachkomme der anrüchigen Aristokraten sowie eine der besten Schwertkämpferinnen in Mondstadt.
Sie sieht so unberechenbar aus, als ob sie in der nächsten Sekunden jemanden angreifen und ihm etwas entreißen würde ... Für Bewohner von Monstadt ist sie so gefährlich wie die sturmgepeitschten Wogen.
Die Angst von anderen vor ihr macht Eula aber nichts aus. Wenn jemand es wagt, unmittelbar vor ihr seine Zweifel zu zeigen, sagt sie einfach stolz und desinteressiert: „Was fällt dir plötzlich ein, sowas zu sagen? Das werde ich dir nicht durchgehen lassen.“
Umgeben von Hass, ist sie die meiste Zeit draußen. Auch wenn sie nach Mondstadt zurückkehrt, hält sie ihr Großschwert die ganze Zeit in der Hand und stürzt direkt zum Hauptquartier des Ritterordens.
Einmal haben zwei neue Wachen sie heranstürmen sehen. Sie waren fassungslos, wagten aber nicht, sie anzuhalten, und konnten ihr daher nur bis zu Jeans Büro hinterherschauen.
Dann vergingen einige Stunden, aber komischerweise war es immer noch sehr ruhig. Es gab keinerlei Gekrache wie bei einem Kampf.
Vor Sorge haben sie den vorbeigehenden Rittmeister Kaeya und die Bibliothekarin Lisa danach gefragt.
„Ach, die Truppenführerin der Freischärler ist wieder da. Wie? Heute ist sie auch mit einem Schwert direkt zum stellvertretenden Großmeister gelaufen?“, sagte Kaeya.
„Tja, dann muss ich auch sofort hin. Schließlich liebe ich Tee“,
sagte Lisa und ging auch mit beschwingten Schritten zum Büro. Kaeya brachte die zwei Wachen aus der Tür und erklärte den beiden grinsend:
„Ihr wisst ja, unser stellvertretender Großmeister weiß immer die Talente zu erkennen und schätzen. Bei uns im Ordo Favonius kommt es immer auf das Können an, nicht auf das Blut. Deswegen verbringt sie ihre kostbare Zeit mit Eula und misst sich beim Schwertkampf mit ihr. Das wahrt einerseits das Gesicht des Ritterordens, andererseits ist auch es eine gute Gelegenheit, Schulden der Vergangenheit ein für allemal zu tilgen. Nicht schlecht, oder?“
„A... Achso!“ „Teetrinken bedeutet eigentlich, sich miteinander zu messen ...“
Und das passiert fast jeden Monat. Aber das Büro ist immer sehr ruhig. Ob nun Schuldentilgung oder Schwertkampf, warum ist es immer so leise?

In der Tat benimmt sich Eula überhaupt nicht so gefährlich, wie viele gedacht haben. Umgeben von Vorurteilen ist sie manchmal sogar erst die Schwächere.
Anfänglich wollten die Läden ihr einfach nichts verkaufen. Sie wurde von Restaurants mit miesem Essen abgespeist. Und die Bewohner von ihrem Revier wollten nicht mit ihr kooperieren. Es gab alle möglichen Schwierigkeiten in Eulas Arbeit.
Falls jemand mit ihr stritt, setzte sie immer mit strengen Worten entgegen. Sie behauptete, dass sie das alles nicht durchgehen lassen und sich in aller Schärfe rächen würde. Dieser Satz wirkte wie ein Zauberwort und beendete sofort jede Streitigkeit kurz vor ihrer Eskalation.
Interessanterweise hält Eula, vor der die Leute große Angst haben, immer alle Gesetze und Regelungen ein und hat niemals den Bewohnern Mondstadts auch nur ein Haar gekrümmt. Sie verhält sich zwar etwas kalt und gleichgültig, aber höflich und rücksichtsvoll.
Man hat an ihr keine beachtenswerten Probleme gesehen. Und allmählich ist der Hass verschwunden. Und ihr bekannter Spruch der Rache wird dann als eine Art Warnung von ihr angesehen, dass man nicht weiter unter die Gürtellinie gehen darf.
Vielleicht ist sie doch tatsächlich eine Verräterin im Ritterorden, die den Ordo Favonius zum Schluss von innen zerstören würde. Aber das kümmert keinen mehr. Für die Neulinge des Ritterordens ist sie eine harte Nuss.
Wenn die Neulinge Eula in der Wildnis finden und ihr eine Nachricht von Jean ausrichten, bekommen sie immer ihre kalte Antwort: „Ihr braucht mich noch, die Sünderin Mondstadts, damit ich für euch arbeite. Es scheint, dass ihr auch nicht besonders kompetent seid.“
Aber sie kann diese Aufgaben immer perfekt erledigen. Auch die Neulinge haben es anerkannt: Sie ist stark, deswegen ist sie in aller Kürze zur Truppenführerin der „Freischärler“ befördert worden.
Ist sie wirklich die distanzierte Gischtritterin, eine Aristokratin und Feindin des Ritterordens, eine extrem gefährliche Person?
Und warum ist ihr Blick dann so sympathisch und unerschütterlich? Ist eine rechtschaffene Kämpferin wie sie nicht zuverlässig?

Trotz allem ist Mondstadt die Stadt der Freiheit und Freude. Ob nun als Sünderin oder Nachkomme der Aristokraten, kann man immer gute Freunde in Mondstadt finden.
Eula hat auch eine gute Freundin unter den Leuten, die gern als eine Brücke zwischen ihr und den anderen dient. Das ist Kundschafterin Amber.
Falls Amber, das bei vielen beliebte Mädchen, auch dabei ist, verkaufen die Läden Eula auch gern die Dinge mit normalem Preis. Falls die Händler zum Glück einmal gut gelaunt sind, ist ihnen dann sogar zumute danach, mit ihnen zu schwatzen.
Wenn es zu einer solchen Situation kommt, gibt Eula jedes Mal ihr Bestes, sich brav und höflich zu verhalten. Darum geht die nette Amber auch gern mit Eula spazieren oder bietet sogar an, als Laufmädchen für sie die Sachen, die sie braucht, zu besorgen und direkt zu ihr nach Hause zu bringen.
Die verschiedenen Heldentaten der Truppenführerin der Freischärler werden auch meistens durch Amber in der Stadt verbreitet. Wenn die neuen Leistungen den Leuten zu Ohren kommen, schlagen diese oft ein Wellchen der Bewunderung unter den Leuten.
Einmal ganz früh am Wochenende betrat Amber auf eine vorübergehend mit Holzkisten gebaute Rednertribüne in Mondstadt und verkündete die neuen heldenhaften Leistungen von Eula:
„Neulich hat die Truppenführerin der Freischärler des Ordo Favonius eine Frau bei Dornmannshaven gerettet. Mithilfe der geretteten Frau ist die Truppenführerin den im Hafen versteckten Mitgliedern des Ordens des Abgrunds auf die Spur gekommen und hat alle auf einmal gefangen genommen. Die Gerettete ist eine Rechtsexpertin von Liyue. Dafür hat sich die Heji-Kammer von Liyue brieflich beim Ritterorden bedankt ...“
Vielleicht hat sie es den dauerhaften Mühen von Amber zu verdanken oder liegt es einfach daran, dass die Bewunderung von den Leuten über Eulas Heldentaten langsam ihre Angst vor ihnen überwiegt.
Eulas Leben hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Die Feindseligkeiten der meisten Bewohner gegen sie ist verschwunden. Und die anderen Kämpfer vom Ritterorden sind auch von ihrer Kompetenz überzeugt.
Die Freischärler, Eulas Truppe, stehen ihr jederzeit bedingungslos bei und halten ihr den Rücken frei. Sie sind stolz darauf, dass sie zusammen mit Eula für Mondstadt kämpfen können.
Über diese Verbesserung freut sich Amber, die sich darum am meisten bemüht, auch mehr als alle anderen. Sie hat Eula vor langer Zeit kennengelernt, noch lange vor ihrem Beitritt zum Ritterorden.
Sie hat ein hundertprozentiges Vertrauen zu ihr, der Lieblingsschülerin ihres Großvaters.

Wegen ihrer Distanziertheit und scharfen Worte kommt man kaum möglich darauf, dass Eula eigentlich sehr gut kochen kann. Die Freischärler prahlen vor anderen gern mit ihrem Proviant, der ihrer Meinung nach „der beste Proviant“ im Ritterorden sei.
In ihrem Gepäck findet sich oft ein Art mondförmiges Gebäck. Dieses Gebäck schmeckt so gut, dass jeder, der es einmal probiert hat, dafür nie mit seinem Lob sparen will. Die Köchin der Truppe hat einmal erwähnt, dass ihr Gebäck an das von der Truppenführerin angelehnt sei.
Auf der Grundlage von Eulas Rezept hat die Köchin ihr Gebäck durch Verlängerung der Backzeit eher eine zähe Beschaffenheit verliehen und durch einen Wechsel der Zutaten in dem Rezept die Haltbarkeit enorm verlängert.
Trotz der starken Anpassung bleibt das Gebäck immer noch sehr lecker. Beim Kosten dieses Leckerbissens können die Freischärler nicht umhin, daran zu denken, wie ambrosisch das ursprüngliche Gebäck von der Truppenführerin sein musste.
Die Antwort auf diese Frage verbirgt sich in einem der alten Bücher in der Bibliothek: Der Lawrence-Klan begehrt immer noch, sich den Thron zurückzubeschaffen.
Um jederzeit auf diesen Moment perfekt vorbereitet zu sein, haben sie ihre Kinder krankhaft streng aufgezogen. Sie zwingen ihren Nachkommen die sogenannten „Adelspflichten“ auf:
Alles, nicht nur Benehmen, akademisches Wissen und Höflichkeit, sondern auch Kochkunst und Hausarbeit, muss bis in jede Kleinigkeit perfektioniert werden.
Der Lawrence-Klan glaubt, „das befreite Mondstadt ist vulgär und barbarisch. Wenn der Klan eines Tages tatsächlich wieder an die Macht kommt, können wir bestimmt keine geeigneten Hausdiener finden. Deswegen muss man aufpassen, dass man selbst nicht auf ein solches Niveau sinkt.“
Die Kochlehrer vom Klan trainieren die Nachkommen mit eiserner Disziplin. Falls man in den Teig einen halben Löffel Weizenmehl oder einige Salzkörnchen als Zutaten weniger getan oder das Essen einige Sekunden zu früh aus dem Backofen herausgeholt hat, wird man im nächsten Augenblick heftig zusammengestaucht und bestraft.
Die beneidenswerte Kochkunst von Eula ist für sie selbst nur etwas Nutzloses aus der Vergangenheit. Deshalb können nur diejenigen ihre selbstgemachten köstlichen Spezialitäten kosten, die von ihr anerkannt werden, ... nein, eher die „ärgerlichen Nervensägen, die immer bei ihr herumhängen und denen sie ihre wahren Gedanken nicht zeigen kann.“

Außer der traditionellen Etikette und den Manieren ist Kunst für die Aristokraten auch von großer Bedeutung.
Sie ist so wichtig wie ihre „zweite Seele“. Und der Zeremonientanz, ein Ritual des Hochadels, mit dem die Aristokraten ihre Eleganz sowie Erhabenheit zeigten, wird als die Quintessenz der „zweiten Seele“ und der schönste Edelstein auf dem Zepter der Aristokratie bezeichnet.
Es wird erzählt, dass die größten Adelsfamilien lang vor der blutigen Herrschaft der Aristokraten diesen Tanz geschaffen hatten.
Der Solotanz namens „hell scheinendes Kerzenlicht“ in dem dritten Akt des Zeremonientanzes wurde vom Lawrence-Klan vertreten und war der wichtigste von allen Teilen des Tanzes. Die Solotänzerin war die absolute Haupttänzerin und musste normalerweise die älteste Tochter des Lawrence-Klans sein.
Der Klan stellte die besten Tänzer an, damit sie an jedem Tanzschritt der ältesten Töchter feilten und aus ihr eine ebenso gute Tänzerin wie sie machten. Während dieses strengen Trainings waren bluttriefende Füße nur ein Zeichen des Fleißes und der Erhabenheit.
Dieses Ritual wird von Generation zu Generation bis heute weitergegeben. Die Aristokraten sind schon längst vertrieben, aber diese Tradition bleibt weiter im Lawrence-Klan enthalten.
Aber jetzt ohne das große Galadiner sowie die prunkvolle Bühne hat der „Zeremonientanz“ längst seine Erhabenheit verloren. Die Ansprüche an die Tänzerinnen sind langsam heruntergeschraubt worden, weil es keine Tanzlehrer mehr gibt. Im Lawrence-Klan ist der Tanz kein Pflichtkurs mehr.
Mit der Zeit wird die Bedeutung des Zeremonientanzes für Aristokraten langsam in den Hintergrund gedrängt und die Schönheit des Tanzes an sich hebt sich immer mehr heraus.
Im Vergleich zu anderen erwürgenden Unterrichtsfächern war der Zeremonientanz für Eula, die älteste Tochter dieser Generation vom Lawrence-Klan, die einzige Unterhaltung in ihrer Kindheit.
Die heutige Eula scheint komplett unkünstlerisch zu sein. Mit ihrem Titel „Gischtritterin“ kommt man auch nie drauf, dass sie eine Tänzerin sein könnte.
Jedoch sind an Eulas Schwertkampf der Hauch der Tanzkunst sowie die unbeschreibliche rhythmische Schönheit noch zu erkennen.
Das Großschwert schwingend kämpft sie so schön, als ob sie wie eine unerreichbare Göttin elegant im Mondschein tanzte.

Eula besitzt das Wappen des Lawrence-Klans, das „Siegel des festen Eises“. Das Wappen selbst ist das höchste Symbol der Gewalt des Klans und verkörpert auch den ursprünglichen Geist des Lawrence-Klans, der noch nicht der Dunkelheit verfallen war: Der kalte, pure und unerschütterliche Geist wie das nicht im Feuer schmelzende Eis.
In den vergangenen tausend Jahren haben nur wenige Personen die Prüfung des Klans bestanden und das Wappen bekommen. Unter ihnen wird es von Generation zu Generation weitergegeben.
Als Eula an der Prüfung teilnahm, war sie noch ein Kind. Aber sie hat die Prüfung mit spielerischer Leichtigkeit bestanden und daher das Wappen bekommen. Mit dieser Glorie hat sie ihren Klan verlassen und hielt fast keinen Kontakt mehr mit den Klanmitgliedern.
Ihr Eisschwert ist so stark wie der Schneesturm und kann jeden anderen zurückdrängen.
Weil sie den Titel „Gischtritterin“ trägt, denken viele automatisch, dass sie die Hydro-Kraft beherrsche.
Aber eigentlich stammt dieser Titel aus ihrer Gewohnheit im Kampf.
Eula nimmt immer eine raffinierte Knochenflöte mit sich. Wenn sie die Flöte spielt, erhallt das Umfeld sofort mit dem Gebrause der Wogen.
Das Revier ihrer Truppe befindet sich in der Nähe der Küste. So kann das Gebrause von Eulas Flöte die Feinde verwirren oder sogar die einfältigen Monster glauben lassen, dass ein Tsunami kommen und alles in sich mitreißen würde. Die Monster fliehen dann meist schnell.
Mit dieser Taktik hat Eula mehrere Kämpfe trotz schlechter Chancen gewonnen und ist daher als „Gischtritterin“ bekannt geworden.
Aber Eula kann sicher viele weitere Melodien mit der Flöte spielen. Ihre Entscheidung für das Gebrause der Wogen hat einen eigenen Grund.
Eigentlich passt ihr der Titel „Eisritterin“ besser. Aber vielleicht gefällt ihr im Vergleich zu Eis die Gischt doch mehr.
Die frei tanzende Gischt peitscht und umarmt zugleich das Riff und den Sand mit passender Härte.
Für Eula ist die Gischt ein passenderes Markenzeichen.

Woher kommt eigentlich „Hass“?
Stammt er aus der düsteren Gegenwart oder der tragischen Vergangenheit?
Und „Rache“? Rächt man sich, weil man sich ungerecht behandelt fühlt oder weil man seine Feinde in den Abgrund der bitteren Schmerzen stürzen will?
Für Eula ist dies alles unwichtig, sei es die alte Glorie des Klans, der Respekt der Leute oder die Spitze der Macht.
Sie hat nie die Demütigung der Aristokraten miterlebt, hat aber jahrelang unter der Unterdrückung des Klans gelitten. Als sie sich endlich von den schweren Fesseln der Familie befreite, konnte sie jedoch nicht von den anderen Leuten anerkannt werden.
Ihr Hass und ihre Rache verwandelten sich allmählich in einen Schild, den sie aus Gewohnheit immer vor sich hielt, der sie vor allen Verletzungen schützte.
Ihr schwirrten zugleich allerlei Fragen durch den Kopf: wie soll sie mit ihrer Identität umgehen? Und mit den Vorurteilen von anderen? Was von anderen soll sie schätzen und was nicht? ...
Und vor allem, was soll sie tun, um einen Schlussstrich unter ihre Vergangenheit zu ziehen?
Mit allen diesen Fragen besuchte Eula einen alten Kundschafter und wurde seine Schülerin. Von ihm hat Eula etwas Besonderes gelernt: die Gelassenheit sowie Beharrlichkeit und,
dass man zuerst „sich“ finden und klar definieren soll, bevor man dem Klan oder anderen mit Hass oder Rache begegnet,
wie sie weiterleben und sich schützen soll sowie was sie anstreben soll ...
Man kann sein Ziel oder seinen Weg Hass oder Rache nennen, wie man möchte. Aber das ändert nichts daran, dass man immer ein goldenes Herz haben kann.
Sobald Eula ihren eigenen Weg des „Hasses“ gefunden hatte, war das Göttliche Auge vor ihr aufgetaucht ...