In den Zeiten, als Reiche wie Pilze aus dem Boden schossen und wieder wie Sandburgen in sich zusammenfielen, als Helden aufstiegen wie Sterne und fielen wie Kometen …

Nachdem der Sandkönig mit seinem Traum in die Wüste gesunken war, wanderte der blinde Dichter von einst privilegierter Herkunft

durch das weite Wüstenmeer und sammelte Gedichte bei den verstreuten Bewohnern der Wüste.

Er hörte vom Untergang seiner Heimat. Er hörte, dass der Prinz, der ihn blind gemacht hatte, schließlich seinen eigenen Thron stürzen gesehen hatte.

Er hörte die Legende, wie die Tänzerin einen nach dem anderen zu Königen machte und sie dann mit einem Sandsturm vernichtete.

Er hörte das Klagelied der reinen Quellen, die durch fließenden Sand ersetzt wurden, und das Wehklagen eines in Dörfer und Stämme zersplitterten Volkes.

Er hörte die Geschichte vom Tod des obdachlosen Prinzen, vom Schicksal seiner Schwerter und dass der Mörder im Wald verschwunden war …

All diese Gedichte und Lieder, die so unaufhaltsam wie Wasser, aber so reizend wie fließender Sand sind, haben sich in sein Herz eingeprägt.

Aus den Fetzen der Lieder kam in den sengenden Sandstürmen der längst vergessene Wüstentraum wieder hervor …

„Jenseits des Dünenmeeres befand sich einst der Wohnsitz des Königs Deshret.“

„Die vielen Straßen und Gassen waren mit Gold bedeckt und führten zu dem einen Thron.“

„König Deshrets golden leuchtendes Auge und sein edles Herz waren einst am Ende aller Wege …“

„Doch der brennende vergoldete Traum zerschlug sich schließlich, und das erhabene Auge wurde von der Sonne und dem Sand geblendet.“

„Das Schicksal stürzte in die dunklen Tiefen, und das Reich des Sandes zerfiel zu goldenem Staub.“

Das Pendel des Schicksals ist für die Torheit des Königs und der Sterblichen keine halbe Sekunde stehen geblieben.

Die unbedeutenden Reiche, der verachtenswerte König … Sie alle wurden schließlich vom fließenden Sand verschlungen.

Eines Tages baute ein misstrauischer Fürst außerhalb der Waldgrenze Festungen, um den Sanden zu huldigen.

Aber seine Soldaten zerstreuten sich, sowie sein Volk auch, und schließlich war sein Name auch verloren, genau wie die Sandkörner im Wind.

Über den Ruinen des Beckens, in dem die alten Werkzeuge zum Hinrichten von Verbrechern ausgegraben wurden,

versammelten sich Menschen, die ihren Traum der Sande verloren hatten und dennoch nicht bereit waren, das Sandmeer aufzugeben.

An den Namen des Schilfmeers, das es nie gab, verknüpfen sie den Traum, der ihnen versprochen worden war …